Sinzig: Verbot der Mountainbike-Strecken überdenken

Veröffentlicht am 02.06.2021 in Pressemitteilung

Bild von jotoya auf Pixabay

Mit großem Bedauern hat die SPD Sinzig auf eine Verfügung der Stadt reagiert, wonach die Nutzung von ungenehmigten Mountainbike-Trails im Sinziger Stadtwald ab sofort untersagt wird. Konkret geht es dabei um Strecken abseits der offiziellen Waldwege, die im Umfeld der Feuerwehrhütte im Randbereich des Waldes auf dem Ziemert entstanden sind. "Wir halten dieses rigorose Vorgehen für unglücklich", sagte Sabine Eggert vom Vorstand des SPD-Ortsvereins und forderte die Stadt auf, einen Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Mountainbiker und den Bedenken der Verwaltung zu suchen.  

Teilweise existieren diese Trails auf dem Ziemert schon seit Jahren und werden vornehmlich von jungen Radfahrerinnen und Radfahrern zum sportlichen Ausgleich genutzt. Aber auch ganze Familien finden sich dort mit Mountainbikes ein, um dort ihrem Hobby nachzugehen. Doch damit soll nach dem Willen der Stadt jetzt Schluss sein. „In jüngster Zeit wurden illegal angelegte Mountainbike-Strecken, sogenannte Trails, im Stadtwald von Sinzig festgestellt. Diese wurden ohne Einverständnis auf dem öffentlichen Eigentum der Stadt mitten durch Waldbestände angelegt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Das Anlegen und Nutzen von solchen Radrennstrecken bzw. Trails im städtischen Wald sei aber „generell verboten“, schreibt die Verwaltung und verweist auf eine „massive Veränderung des Waldbodens“ sowie die Folgen für die Naturverjüngung durch das Querfeldeinfahren. Bäume würden beschädigt und es entstünden Kahlflächen, die nicht mehr selbstständig begrünt werden könnten. „Auch die dort lebenden Wildtiere werden empfindlich gestört“, hieß es weiter. Die Stadt kündigte gleichzeitig verstärkte Kontrollen an und drohte mit Bußgeldern.

In den sozialen Netzwerken erntete die Verwaltung für ihre Entscheidung vornehmlich heftige Kritik. Angesichts fehlender Freizeitmöglichkeiten für junge Leute sei die Sperrung der Trails absolut nicht nachvollziehbar. "Bevor Verbote ausgesprochen werden, sollte man der Jugend Alternativen aufzeigen", hieß es dort unter anderem. Und: "Sollen die Jugendlichen denn nur noch am Handy und am PC sitzen?"  Der Pächter des dortigen Jagdgebiets auf dem Ziemert betonte zudem bei Facebook, er sehe weder für Wald noch Tier an dieser Stelle einen Schaden. "Ich fühle mich in der Ausübung meines jagdlichen Tuns dadurch NICHT beeinträchtigt", machte er deutlich.

Auch die SPD Sinzig hält die Entscheidung der Stadt für keinen hilfreichen Weg. "Die Vielzahl der Stimmen zeigt, dass in Sinzig ein großer Bedarf für dieses Angebot besteht", sagte Manfred Ruch, der für die SPD im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung sitzt. "Die Vehemenz der Reaktionen auf das städtische Verbot sollte Anlass sein, die Entscheidung  noch einmal zu überdenken und nach einem gemeinsamen Weg zu suchen." In anderen Kommunen sei dies auch schon geschehen, ergänzte Ruch. Als regelmäßiger Spaziergänger wies er zudem darauf hin, dass die Mountainbiker keinerlei Müll im Wald hinterließen. Es dürfe allerdings auch die Sicherheit der Spaziergänger auf den Hauptwegen nicht durch kreuzende Radfahrer gefährdet werden.

Angesichts der Stimmungslage fordert die SPD Sinzig eine Reaktion seitens der Stadt. "Zusammen ausloten, was geht und was nicht - geht das nicht?", fragte Sabine Eggert. Die SPD empfiehlt deshalb, aus der Zukunft der Mountainbike-Trails ein gemeinsames Projekt zu machen. Auch der Jugendbeirat gehöre dabei mit ins Boot. Das sei für das frisch gegründete Gremium allemal ein besseres Signal als die Verbotsverfügung und die Androhung von Bußgeldern.

 

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