Austausch mit der Beratungsstelle „Frau und Beruf“ in Ahrweiler

Veröffentlicht am 18.04.2023 in Aktionen

Bild von links nach rechts: Iris Loosen, MdL Susanne Müller, Dr. Christa Lenz Fotografin: Lisa Fischer

In der letzten Woche besuchte Susanne Müller (MdL), die gleichstellungs-politische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion ist, die Beratungsstelle „Frau und Beruf“ in Ahrweiler. Dr. Christa Lenz und Iris Loosen begrüßten die Landtagsageordnete und stellten zunächst die Arbeit der Beratungsstelle vor.

Im Januar 1993 wurde die Beratungsstelle Frau & Beruf mit den Zielen gegründet, Frauen bei ihrer beruflichen Orientierung und Weiterentwicklung zu unterstützen. In den ersten Jahren, so berichtete Frau Dr. Lenz, stieß das Anliegen, sich für die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in der Berufswelt einzusetzen, zunächst oft auf Unverständnis und Ablehnung. „Sie bringen Unfrieden in die Familien“, war die einhellige Meinung der überwiegend männlichen Entscheidungsträger. Inzwischen hat sich dies völlig gewandelt: Junge Frauen sehen sich heute häufig in der Pflicht, bereits nach einer kurzen Elternzeit wieder berufstätig zu werden. Oftmals wählen sie dann eine Tätigkeit, die ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht und die sehr oft in Teilzeit unterhalb des erworbenen Qualifikationsniveaus liegt mit den entsprechenden finanziellen Einbußen.

Die Mitarbeiterinnen beraten, coachen und unterstützen Frauen auf ihrem Weg in die Berufstätigkeit. Ob diese Beratung nach einer Eltern- oder Pflegezeit geschieht oder mit dem Ziel einer beruflichen Weiterentwicklung gewünscht wird, ist individuell verschieden. Die Gespräche erfolgen vertraulich, sind stets ganzheitlich orientiert und sind für die Klientinnen kostenlos.

Neben den Einzelberatungen und Coachings werden Workshops zu Kommunikation, Stressmanagement und Kompetenzanalyse angeboten, wie auch Seminare zu Bewerbungs- und Telefontraining und zur Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen, außerdem Einführungen und Weiterbildungen zu digitalen Grundlagen, zu Word und Excel sowie zu Bewerbungen über online-Portale. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Agentur für Arbeit, Jobcenter, Bildungsträgern, Verbänden, Organisationen und Institutionen, Unternehmen vor Ort.

Die Leistungen der Beratungsstelle Frau & Beruf werden durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz und den Europäischen Sozialfonds durch den Kreis Ahrweiler gefördert.

Die Frauen sind sich einig, dass die Corona-Pandemie die geschlechtsstereotypen Rollenmuster hat aufleben lassen. Susanne Müller betont, dass ein großes wirtschaftliche Potenzial von Frauen sowohl in unserer Region als auch weltweit brach liegt. Das ist auch das Fazit einer neuen Studie des Internationalen Währungsfonds. Es geht um gerechte Entlohnung und eine faire Verteilung der Care-/Pflege-Arbeit, sowie der Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Auch für Frauen mit Migrationsgeschichte ist das Angebot der Beratungsstelle offen. Die Problematik hierbei ist, dass vor der Rückkehr in das Berufsleben oft noch Sprachkurse und Weiterbildungen erforderlich sind, und dass in dieser Zeit die Kinder betreut werden müssen, für die es – je nach Region – nicht immer Betreuungsangebote gibt.

Auf große Herausforderungen traf die Beratungsstelle nach der Flut. Es wurde für psycho-soziale Angebote gesorgt, da es starke Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden hat/hatte. Darüber hinaus fielen z.B. Beschäftigungsverhältnisse weg, und Familiensysteme und auch Alleinerziehende standen vor den Herausforderungen, den Neu- und Wiederaufbau zu stemmen und dabei dennoch für die Familie oder Kinder zu „funktionieren“ und die Auswirkungen der Flut zu bewältigen. Viele vertraute Netzwerke sind weggefallen, was die Notwendigkeit, die Region und deren Einwohner zu stärken, unbedingt erhöht hat. Phasen von Erwerbslosigkeit haben Auswirkung auf Selbstwert und Selbstvertrauen, erklärten Frau Dr. Lenz und Iris Loosen.  MdL Müller betont, wie wichtig die Arbeit der Beratungsstelle ist und wie dankbar sie den MitarbeiterInnen für ihre stetige Einsatzbereitschaft und deren hohes Engagement ist, gerade im Hinblick auf die besondere Situation im Ahrtal. Man wird in einem vertrauensvollen Austausch bleiben, um weiterhin die Position von Frauen in Arbeit und Gesellschaft zu stärken.

 

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